Neue Geschichten – die Alb hören!
Aktuelles Projekt der THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB am LTT
Mit der THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB initiiert das Landestheater Tübingen (LTT) seit
Mai letzten Jahres Kunst- und Theaterprojekte in kleineren Gemeinden auf der Alb, in enger
Zusammenarbeit mit dortigen Kultureinrichtungen, Schulen und Vereinen. Eine Video-Walk-App, ein
dokumentarisches Stationentheater, eine Zeitkapsel, ein Marionettentheaterstück u. v. m. sind bisher
entstanden.
Das aktuelle Projekt ÜBER DIE DÖRFER – alb: hören des Künstlerduos Unternehmen
VOLKSBAUSTELLE (Tilman Neuffer und Hans Hs Winkler) stellt nun erstmals das Erzählen und das
Hören von Geschichten in den Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit.
Das Erzählen von Geschichten ist Ursprung unserer Kultur: Mündliche Überlieferung, Mythologie,
Geschichtsschreibung – die „oral culture“ hat seit frühester Menschheit das Zusammenleben geformt
und beeinflusst. Mit welchen Geschichten war wohl der Löwenmensch verbunden, welche Lieder hat
die Steinzeitflöte begleitet und was bedeutete die „Venus vom Hohle Fels“ wirklich? Seit kurzem hat
die Schwäbische Alb den Status des UNESCO-Weltkulturerbes erhalten. Nicht nur in den sechs
anerkannten Höhlen, sondern in zahlreichen Museen und Ausstellungsorten erinnern Artefakte und
Dokumente an die Geschichte der letzten 45.000 Jahre und machen das Zusammenleben früherer
Epochen sinnlich erfahrbar.
„ÜBER DIE DÖRFER – alb: hören“ knüpft an diese Museumskultur an, reaktiviert die Kulturform des
Geschichtenerzählens und der mündlichen Überlieferung und bringt sie mit den Museen und ihren
Erinnerungsspeichern in Kontakt. Das Unternehmen VOLKSBAUSTELLE hat sich den Auftrag
gegeben, orale Artefakte (Geschichten, Mythen und Sagen), die im Umlauf sind, aufzuspüren und sie
in Hörskulpturen im öffentlichen Raum zugänglich zu machen.
Ausgangspunkt der Recherche waren 15 verschiedene Orte auf der Mittleren Alb und der Zollernalb
und ihre Heimat- und Stadtmuseen. Drei davon wurden zu Kooperationspartnern: das Stadtmuseum
Münsingen sowie die Heimatmuseen in Jungingen im Killertal und in Meßstetten-Hossingen. (Mit dem
Heimatmuseum in Römerstein-Donnstetten ist eine Kooperation für das nächste Jahr geplant.) Bis
Anfang Juli wohnten die Künstler für jeweils eine Woche in den drei Gemeinden, um dort vor Ort
Menschen kennen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen: Deren Geschichten – bekannte
und unbekannte, lustige und tragische – werden nun, zusammen mit historischen Aufnahmen, an drei
Hörskulpturen präsentiert.
Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen
Eberhardstraße 6 • 72072 Tübingen
Am 6. Oktober (Münsingen), 7. Oktober (Meßstetten-Hossingen) und 8. Oktober (Jungingen)
werden die drei fertigen Hörskulpturen der Öffentlichkeit vorgestellt und sind dann jederzeit
zugänglich. ÜBER DIE DÖRFER – alb: hören erweitert das Angebot der Museen vor Ort um orale
Artefakte und regt zugleich einen Dialog innerhalb der Stadt- und Dorfgemeinschaft an: Welche
Geschichten erzählen wir uns und worüber? Die zu Gehör gebrachten O-Töne können von den
Museumsleitern jederzeit durch neue und andere ausgetauscht werden – so bleibt „ÜBER DIE
DÖRFER“ aktuell und das Geschichtenerzählen im Fluss.
In Zusammenarbeit mit den Museen in Münsingen (Leitung: Yannik Krebs), Jungingen
(Leitung: Ludwig Bosch), Meßstetten-Hossingen (Leitung: Ursula Neher-Sprenger).
TERMINE AUF EINEN BLICK
Aufstellung der Hörskulpturen / Gelegenheit für Vorberichterstattung
Montag, 25.9.17, 11 Uhr, in Meßstetten-Hossingen (am Heimatmuseum)
Montag, 25.9.17, 15 Uhr, in Jungingen (unterhalb der Kirche)
Dienstag, 26.9.17, 11 Uhr, in Münsingen (auf dem Rathausplatz)
Eröffnungen
Freitag, 6.10.17, 11 Uhr, Rathausplatz Münsingen
Eröffnung der Münsinger Hörskulptur, mit Bürgermeister Mike Münzing, Museumsleiter und
Stadtarchivar Yannik Krebs u. a.
Samstag, 7.10.17, 15 Uhr, Heimatmuseum Hossingen (Dorfstr. 13)
Eröffnung der Hossinger Hörskulptur, mit Vertreter*innen der Stadt Meßstetten, Ortsvorsteher Harald
Eppler, der Museumsleiterin Ursula Neher-Sprenger, Thomas Neher u. a.
Sonntag, 8.10.17, 14 Uhr, Heimatmuseum Jungingen (Schulstr. 8)
Eröffnung der Junginger Hörskulptur, mit Bürgermeister Harry Frick, Museumsleiter Ludwig Bosch
u. a.
Zu den Eröffnungen, im Rahmen derer die Künstler von ihrer Arbeit berichten und einige Hörbeispiele
präsentieren werden, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Für Bewirtung ist gesorgt.
Kontakt für Presseanfragen
Hans Hs Winkler 0175 5103510 und Tilman Neuffer 0152 55367383
Franziska Weber, Künstlerische Produktionsleitung THEATERWERKSTATT SCHWÄBISCHE ALB
07071 – 159279, weber@landestheater-tuebingen.de