Eiskeller und Himmelslöcher


Das Projekt Eiskeller und Himmelslöcher – Interventionen, Erkundungen, Rekonstruktionen und Kartierungen nimmt das weitgehend vergessene Kulturdenkmal Eiskeller in Schleswig-Holstein zum Ausgangspunkt künstlerischer Recherchen und Forschungen. Im Zeitraum zwischen 2012 und 2014 sind von Till Krause, Ulrike Mohr, Dan Peterman und Hans Hs Winkler hierfür neue, konzeptionelle Arbeiten entwickelt und an abgelegenen Orten, in Erdkellern oder auf Eiskellerbergen realisiert worden. Das nun vorliegendeProjektbuch zeigt, dass es nicht in erster Linie um die Präsentation von Installationen an exotischen Orten geht, sondern um Beiträge zur Situation von Kunst und Gesellschaft, Geschichte und Gegenwart, Vergesellschaftung und Klimawandel.

 

 


Publikation in 2014: "Eiskeller und Himmelslöcher" herausgegeben von Verena Voigt und Hans Hs Winkler, Revolver Publishing , Immanuelkirchstr. 12, 10405 Berlin: Verlag: http://www.revolver-publishing.com/index.php?nodeId=106.
http://www.art-magazin.de/kunst/78447/eis_in_der_kunst_rueckblick
book.html (english)
Presse.html

 

Künstler/artists: Till_Krause - Ulrike Mohr - Dan Peterman - Hans Hs Winkler

 
Eiskeller und Himmelslöcher
Concept: Verena Voigt und Hans Hs Winkler
Veranstalter: Gesellschaft für zeitgenössische Konzepte
Das Kunstprojekt „Eiskeller und Himmelslöcher“ macht erstmals das bisher wenig erforschte und weitgehend unerschlossene historische Kulturdenkmal “Eiskeller” zum Gegenstand zeitgenössischer künstlerischer Recherche. Das Ausstellungskonzept begreift diese nahezu vergessene Architekturform als Reflexionsort, an dem sich neuartige Zusammenhänge von Kunst, Natur und Klimawandel erschließen und die historische Kulturtechnik der Natureisgewinnung verwandelt ins Bewusstsein tritt. Fragen nach Kunst und Öffentlichkeit, landschaftssoziologische Reflexionen sowie poetische und wissenschaftsgeschichtliche Fragestellungen stehen in den Mittelpunkt künstlerischer Recherche und Forschung.
Eiskeller für Projekte der zeitgenössischen bildenden Kunst zu erschließen, ist eine Pionierarbeit. Im Zuge der Vorrecherchen für das Kunstprojekt wurden Reste von Eiskellern und Eisschuppen auf Gütern in Schleswig-Holstein und auf anderen privaten Grundstücken entdeckt. Wir haben Eiskeller zusammen mit Besitzern identifiziert sowie bisher noch nicht wissenschaftlich erschlossene Fundamente wiedererkannt.
Durch die Künstlerauswahl (Till Krause, Ulrike Mohr, Hans Winkler, Dan Peterman & Gäste) sollen ein konzeptioneller, forschender Ansatz sowie eine Auseinandersetzung mit dem nahezu vergessenen Baudenkmal „Eiskeller“ erfolgen. Während in den 1970er und 1980er Jahren „Eis“ als ephemeres Material künstlerisch erprobt wurde, seine Instabilität, aber auch seine „Kunstmarktunfähigkeit“ und Widerständigkeit gegen Kommerzialisierung und Musealisierung für Künstler interessant waren, arbeitet das Projekt „Eiskeller und Himmelslöcher“ mit künstlerisch-konzeptuellen Annäherungen, Kartierungen und Interventionen.
Die unterschiedlichen Zugangsweisen der international arbeitenden Künstler rücken die Wirkungen des Elements Eis als „landbildende“ und  „landschaftsbildende“ Kraft (Till Krause, Der Eisweg, 2012/ 2013, Langzeitprojekt), als Träger eines archäologisches Gedächtnisses (Ulrike Mohr, TOUCHING COLD, Oktober 2012, Gut Hohenstein) als Gegenstand künstlerischer Forschung und Interaktion (Hans Winkler, Öffentlicher Eiskeller I/ II, Gut Deutsch-Nienhof, Kunstverein Haus 8) in den Fokus.
Dan Peterman entwickelte für den Eiskeller Rixdorf ein Projekt, das die Elemente Eis und Wasser im Spannungsfeld von Körper und Landschaft thematisiert.
Gastkünstler: Das Video „Ice makes Fire“  (1974) von Paul Kos konfrontiert die Energien von Eis und Feuer im Prozess des Feuermachens. Die Arbeiten von Lisa K. Blatt (Cindy-Sherman-Fotopreis, 2012) zeigen die Schönheit und Erhabenheit der einander verwandten Elemente Eis und Wasser in Bewegungsprozessen und landschaftlichen Dimensionen. Jill Taffet wurde bei der Eis-Portrait Serie (2012) von Eismumien, vor allem von Oetzi inspiriert.

 

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