Konzept: Hans Winkler

 

 

 

Ein Ausstellungsprojekt im Literaturhaus Salzburg,
vom 11. Mai bis 1. September 2023.

In Kooperation mit dem Literaturhaus Salzburg, dem Salzburg Museum, dem Museum der Moderne und dem Kunstverein Salzburg.
 
In Erinnerung an seine Kindheit in den Salzburger Bergen baute sich John Heartfield in den 1950er Jahren eine Berghütte in Waldsieversdorf (bei Berlin). Die 2005 noch vom Verfall bedrohte Hütte wurde rekonstruiert und als Haus-in-Haus Installation für die Ausstellung „Künstler Archiv“ in der Akademie der Künste, Berlin, 2005 aufgebaut, (Publikation: Held Saga, in: Künstler/Archiv, Verlag der Buchhandlung König, Köln, 2005, Herausgeber Dr. Helen Adkins)

Mit dem Langzeit- und Recherche Projekt wird 2023 die „Berghütte von John
Heartfield“ von Berlin nach Salzburg transportiert und dahin zurückgeführt, wo die
Familie Herzfeld über Jahre gelebt hatte und John Heartfield und Wieland
Herzfelde aufgewachsen sind. Die Brüder Wieland Herzfelde und John Heartfield gründeten später mit George Grosz „Dada Berlin“, und Heartfield wurde als Künstler und Graphiker weltberühmt.
Der Ort mit seiner einmaligen Aussicht auf Salzburg und die Bergwelt blieb für beide Künstler für ihr weiteres Leben prägend. Für Wieland Herzfelde ist die Hütte fester Bestandteil des „geheimen Familienwappens“. Gestützt aus Erinnerungen aus der Kindheit malte John Heartfield die „Hütte im Wald“ 1907.

In der Ausstellung im Literaturhaus Salzburg werden die „Berghütte von John Heartfield“, Fotoarbeiten und Videos, als auch 30 graphische Arbeiten von Heartfield -von der Akademie der Künste zur Verfügung gestellt - gezeigt.

Zudem sind projektbezogene Veranstaltungen in Kooperation mit Literaturhaus Salzburg, dem Salzburg Museum, dem Museum der Moderne und dem Kunstverein Salzburg vorgesehen.

Literaturhaus Salzburg
Künstlergespräch mit Dr. Helen Adkins, Berlin und dem Historiker Norbert Mayr, Salzburg  
(Dr. Adkins war Kuratorin von „Künstler/Archiv“, Akademie der Künste. Norbert Mayr beschäftigte sich mit der Familiengeschichte der Herzfeld’s in Salzburg)
Lesungen der Schriftsteller Kurt Lanthaler und Martin Hanni, Mit-Herausgeber der Publikation „Franz Held: Vordadaistische Texte aus Jenesien“.

Salzburg Museum
Vortrag: Dr. Helen Adkins  (Museumsgespräche)
„Böffel und Mött – vom Grosz-Heartfield Concern - zu einer lebenslangen Freundschaft“

Museum der Moderne
Gespräch mit dem Künstler und Kurator Kay von Keitz über den „Naturalisten“ John Heartfield. Geplant sind künstlerische Interventionen und Spaziergänge in Salzburg und am Gaisberg.

Kunstverein Salzburg
Filmabend: „John Heartfield, Fotomonteur“ von Helmut Herbst, 1976

 

Im September wird die "Hütten-Skulptur" auf den Gaisberg transportiert und an den Ort zurück geführt, wo die Familie Herzfeld von 1896 - 1900 lebte und John Heartfield und Wieland Herzfelde aufgewachsen sind: Einschließlich der Dada Bibliothek und der Sound Installation mit Texten von Franz Held, Vater von John Heartfield, die am Gaisberg verfasst wurden. (Antrag auf Genehmigung wurde bei der Stadt und dem Land gestellt)

Abschließend wird eine Publikation des Projektes und ein Video produziert.

 

BERGHÜTTE IM WALD : GAISBERG, SALZBURG

Der Schriftsteller Franz Held (Herzfeld) und Alice Stolzenberg lebten mit
ihren 4 Kindern von 1895-2000 in einer abgeschiedenen Berghütte am Gaisberg.
Am 28. Februar 1900 endete, vorerst das nomadische Leben von Franz Held. Nicht
weniger interessant als seine Romane, Gedichte und Theaterstücke ist das skurrile
und mysteriöse Schicksal der sechs-köpfigen Familie. Während beide Elternteile, um
1900 in psychiatrische Anstalten eingeliefert werden, wachsen ihre vier Sprösslinge
in Aigen bei Salzburg auf. Der Bürgermeister Varnschein kümmerte sich um die vier
Waisenkinder.